PHD2, OAG, APT und ASPS
Es gibt schon reichlich Abkürzungen in vielen Hobbys. So ist es natürlich auch hier. Auf diesem Ausflug habe ich mich hauptsächlich mit Technik beschäftigt. Es gab ein paar neue Ausrüstungsgegenstände auszuprobieren und etwas Software habe ich bei der Gelegenheit auch mitgenommen. Zu beobachten gab es allerdings leider nicht viel. Es war zwar klar, dass der Mond über dem Horizont steht, dennoch war der viel heller als erwartet.Der Mond
Und das kann man ja gleich nutzen. So habe ich mich etwas auf dem Mond umgesehen. Versucht ein paar Krater und vor allem die Zentralberge der Krater zu erkennen. Das hat auch recht viel Spaß gemacht, allerdings kenne ich mich auf dem Mond kaum aus und so irre faszinierend finde ich das auch nicht. Daher ging es hauptsächlich um Technik.PHD2 und ein Off-Axis Guider
Nachdem mir die GoTo Funktion doch überraschend gut gefallen hat, muss natürlich gleich der nächste Schritt getan werden. Außerdem musste ich bei den letzten Foto Versuchen doch feststellen, dass die Nachführung allein durch die Montierung kaum gut genug ist. So sollte es nun ein Off-Axis Guider werden. Als Kamera habe ich eine "ZWO ASI 120MM Mini" eingesetzt. Diese wurde mit meinem Laptop verbunden, auf dem das Programm PHD2 die Nachführung erledigte. Die Kamera selber verfügt zwar über ein ST-4 Anschluss für die Steuersignale, aber dennoch habe ich auch die Montierung über USB mit dem Computer verbunden. Für beide Teile standen ASCOM Treiber zur Verfügung.Die Nachführung funktionierte auch direkt und problemlos. Zumindest, was die Software angeht. Gemäß der "Anleitung für Ungeduldige" habe ich die Kamera und die Montierung verbunden, die Belichtung auf zwei Sekunden eingestellt und gestartet. Das Fokussieren war nicht ganz einfach, da ja mit dieser Belichtungszeit immer erst nach zwei Sekunden ein neues Bild erscheint und so immer erst nach zwei Sekunden überprüft werden kann, ob die Fokuskorrektur in Ordnung ist. Macht nichts. Ging schon.
Danach folgt dann allerdings eine komische Falle. Ich habe also einen Leitstern ausgewählt und das Guiding gestartet. Und nichts passierte. Erst später war klar, dass vor dem Guiding noch eine Kalibrierung durchzuführen ist. Als ich das Programm mal eine Zeit laufen gelassen haben, startete auch das Nachführen und im groben Ganzen lief das gut.
Ein zweites Problem bestand in der Nacht durch den Mond auch noch. Da der Himmelshintergrund so hell war, konnten kaum geeignete Sterne zum Guiding gefunden werden. Macht nichts. Für den Test der Software und der Nachführung reicht das auch so.
APT
Die zweite Software, die ich ausführlicher Testen wollte, war das Astro Photography Tool. Genutzt hatte ich das Tool schon mehrfach, bisher allerdings nur zur Steuerung der Kamera sowie zum Scharfstellen des Bildes mit der Bahtinov Maske. Nun sollte noch GoTo, Montierungssteuerung, Dizzering und Plate Solving hinzukommen. Viel zu tun für eine Nacht.
GoTo und Montierungssteuerung haben problemlos funktioniert. ASCOM als Treiber für die Montierung ist überraschend mächtig. APT und PHD2 konnten gleichzeitig die Montierung ansprechen und haben auch voneinander gewusst. Wenn ich zum Beispiel während des Nachführens die Montierung mit der GoTo Funktion an eine andere Stelle schwenke, dann endete die Nachführung ganz automatisch. So soll das sein.
Dizzering wollte ich zwar auch ausprobieren, das habe ich aber gelassen, da ich Bilder hätte machen müssen. An Bilder war aber wegen des Mondes kaum zu denken. Macht nichts. So habe ich beim nächsten Mal hoffentlich Gelegenheit, diese Technik zu testen. Aufgrund der Erfahrungen im Zusammenspiel zwischen APT und PHD2 habe ich allerdings keine Bedenken, dass es funktionieren kann.
ASPS
Die nächste Funktion war Plate Solving. Die Idee klingt ganz einfach: Man macht ein Bild, führt für dieses Bild ein Plate Solving durch. Das heißt, dass für dieses Bild die genaue Position am Himmel sowie die Auflösung errechnet wird. Diese Informationen kann man zum einen dazu benutzen, den Sucher zu ersetzen. Man bekommt für das Bild ja die Position angezeigt und kann so direkt beurteilen, ob die Position die gesuchte am Himmel ist. Außerdem kann die Position als "Sync" an die Montierung weitergegeben werden, um die Nachführung und das GoTo zu verbessern.APT übergibt ein gemachtes Bild automatisch an entweder den "All Sky Plate Solver" oder an "PlateSolve2". Die Programme analysieren das Bild und liefern die Ergebnisse wieder an APT zurück.
Auch das hat leider nicht so gut funktioniert. Das liegt aber (wahrscheinlich) daran, dass die Einstellungen nicht richtig waren. Das werde ich noch ausführlicher testen müssen. Glücklicherweise kann ich diesen Test auch zu Hause durchführen.
Der nächste Ausflug
Damit gibt es wieder viel zu tun für den nächsten Ausflug. Als Vorbereitung muss ich die ZWO Kamera besser kennen lernen. Zum Beispiel gilt es für PHD2 eine Dunkelbildbibliothek anzulegen. Außerdem muss ich das Zusammenspiel zwischen APT und ASPS verbessern, was allerdings auch mit gespeicherten Bildern funktioniert. Ein paar Bilder habe ich ja doch durch das Teleskop gemacht und die kann ich nun für diesen Zweck verwenden.Auf dem nächsten Ausflug soll die Technik dann laufen. Das nächste Ziel ist, ein Bild mit 1 Stunde Belichtungszeit zu machen. Vielleicht der Eulennebel, der Katzenaugennebel oder der Zitronenscheibennebel. Wir werden sehen...
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